Offener Brief von Mehrnousch Mousavi an die Presse u. Organisationen für die
Rechte des Kindes u. der Frau in Deutschland.
Sehr
geehrte Damen,
sehr geehrte Herren,
liebe Freunde,
ich Mehrnousch Mousavi, bin Sprecherin der Organisation für die Befreiung
der Frau. Diese Organisation wurde am 5. September durch 47
irakisch-iranische Personen, die sich für die Verteidigung der Rechte von
Frau u. Kind im Iran und Irak einsetzen, gegründet. Wir kämpfen für die
Herstellung unserer Menschenrechte u. gegen den aggressiv- politischen
Islam, der diese Rechte missachtet und massiv verletzt.
- Unser Ziel ist die gesetzliche Gleichstellung von Frau und Mann.
- Unser Ziel ist die Beendigung der religiösen Einmischung in Staat,
Erziehung, Entwicklung und das alltägliche Leben der Bürger.
- Wir verlangen Freiheit und Gleichheit. Wir verlangen eine säkulare Staats-
und Lebensform.
Unsere Organisation hat während der letzten Woche zu einer internationalen
Protestaktion gegen die Steinigung eines 13jährigen Mädchens in der Stadt
Marivan (iranisches Kurdistan) aufgerufen u. erste Aktionen durchgeführt.
Frau Nahid Riasi informierte in Dänemark die Presse und Bürger über diese
Aktion.
Wir haben erfahren, dass in der Stadt Marivan ein Gericht gegen zwei
Jugendlichen (13jähriges Mädchen, 15jähriger Junge) einen Prozess eröffnet
hat. Das 13jährige Mädchen heißt Jila und ihr 15jähriger Bruder heißt
Bachtiar Izadi. Sie haben miteinander eine inzestuöse Beziehung gehabt,
wodurch das Mädchen schwanger geworden ist.
Der Richter der Stadt Marivan, der Haiderzadeh heißt, hat im Monat August
dieses Mädchen zum Tode durch Steinigung verurteilt. Wie Sie wahrscheinlich
wissen, steht die außereheliche sexuelle Beziehung im Iran unter Strafe,
weil diese mit islamischem Recht und Tradition nicht konform ist.
Entsprechend der islamischen Auslegung wird die Vollmündigkeit bei Mädchen
mit 9 Jahren und bei den Jungen mit 15 Jahren vollendet. Dadurch können
diese Kinder wie Erwachsene Opfer der islamischen "Rechtsprechung" wie
Steinigung, Hinrichtung, Auspeitschungen, Abhacken von Händen u. Füßen u.
Erblindung durch Ausstechen von Augen….etc. behandelt werden.
Drei Tage nach dem Beginn unserer Protestaktion haben wir erhebliche
Unterstützung aus Australien, Kanada, Amerika, England, Schweden, Iran u.
sogar aus dem Irak, durch Protestbriefe u. Petitionen an Präsident Khatami,
erfahren. Nach dem Protest der internationalen Menschenrechtsorganisationen,
hat die Justizbehörde der Islamischen Republik verkündet, dass dieses Kind
"nicht zur Steinigung verurteilt worden ist. Das Mädchen sei nur zu einer
islamischen (Tazisi) Gefängnisstrafe verurteilt worden". Entsprechend
bestehenden islamischen Rechten kann der Gefangene während dieser
Gefängnisstrafe zum Zwecke der "Erziehung u. Führung" ausgepeitscht werden.
Wir haben von zuverlässigen unabhängigen iranischen
Menschenrechtsorganisationen erfahren, dass Jila und ihr Bruder jeweils 150
Peitschen Hiebe ertragen mussten. Jila wurde nach der Entbindung ihres
Kindes ausgepeitscht. Nun sitzen Jila und ihr Bruder in der Haft. Das Baby
befindet sich nicht in der Obhut der Mutter.
Wir haben viele Bemühungen unternommen, um die Freilassung dieser Kinder und
die Rückkehr des Babys zur Mutter zu erzielen. Das Forum für die
Verteidigung der Rechte von Kinden in den Städten Marivan u. Zanandaj
versuchen mit den Kindern im Gefängnis Kontakt aufzunehmen, was jedoch an
dem unkooperativen Widerstand der Aufseher u. Verantwortlichen scheiterte.
Am Mittwoch, den 27.10.2004, hat Frau Eva Breiton Sunsen,
Parlamentsabgeordnete, zu einer Pressekonferenz in der Stadt Strassburg
eingeladen. Die Mission der Islamischen Republik hat durch einen offiziellen
Brief an Frau Breiton Sunsen mitgeteilt, dass Jila und ihr Bruder frei
gelassen worden sind. Herr Ali Ahani, Chef der Mission der Islamischen
Republik, hat darauf hin die Aussetzung der Pressekonferenz gefordert. In
dieser Konferenz saß außer mir auch Frau Husan Mahmudi (Organisation:
Freiheit für die Frau) aus dem Irak. Diese Information der islamischen
Republik an das Europäischen Parlament ist falsch. Die Kinder befinden sich
weiterhin in der Haft. Wir sind bestens informiert u. können der Presse u.
interessierten Organisationen die Kontaktaufnahme mit Familienangehörigen
u. Menschrechtsorganisationen vor Ort ermöglichen, damit jeder sich ein
objektives Bild über die Befindlichkeit dieser Kinder machen kann.
Wir fordern:
- Jila u. Bachtiar müssen aus der Haft entlassen werden. Nach der Entlassung
muss deren Sicherheit durch die Behörden garantiert werden. Diese Kinder
brauchen psychologische Betreuung und Versorgung.
- Die Auspeitschung der Kinder ist eine strafbare Handlung. Die
Verantwortlichen müssen zur Verantwortung gezogen werden.
- Die Aussetzung sämtlicher islamischer Gerichtsbarkeit, wie Hinrichtung,
Steinigung, Auspeitschung, Gefängnisstrafe u. Aufhebung jeglicher
Gefängnisstrafen für die Kinder.
- Die Aussetzung jeglicher Bestrafung wegen der Gedanken, ganz gleich, ob
jung oder alt.
- Die Aussetzung der Bekleidungsvorschriften für die Frauen.
- Die Aufhebung der geschlechtlichen Apartheid
- Die Aufhebung aller bevormundenden Gesetze gegen die Frauen und Kinder.
Sie Sind nun über diesen bestimmten Vorgang- Jila und Bachtiar- informiert.
Das ist ein Alltag im Iran. Das Recht wird im Iran verletzt. Die Menschen
befinden sich in einem rechtslosen Raum.
Die Würde des Menschen wird auf massivste Weise verletzt.
Helfen Sie uns, diese Verletzung gemeinsam auszuschreien.
Helfen Sie uns, der Stimme eines rechtlos gemachten Menschen auf der ganzen
Welt Gehör zu verleihen.
Wir erwarten von allen Menschenrechtsorganisationen Unterstützung für die
Rettung dieser drei Kinder: Jila, Bachtiar und das Baby?.
Email: mehrnousch@aol.com
Telefon: (0049)01706739503
www.stoning.webbyen.dk
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